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Zucker im Blut

Warum unbehandelter Diabetes ein Risiko ist

Diabetes ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu Komplikationen führen kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Ein zu niedriger Blutzuckerwert (< 70 mg/dL) kann lebensgefährlich sein und zu Bewusstlosigkeit führen. Zu lang bestehende, hohe Blutzuckerwerte können chronische Folgen haben und die Lebensqualität beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Risiko eines unbehandelten Diabetes zu verstehen und zu wissen, wie man ihn vermeiden kann. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir uns mit dem Thema Zucker im Blut und den potentiellen Risiken eines unbehandelten Diabetes auseinandersetzen.

Was hat Diabetes mit der Bauchspeicheldrüse zu tun?

Diabetes mellitus, auch bekannt als Zuckerkrankheit, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Dieser Zustand entsteht, wenn der Körper das Hormon Insulin nicht genügend produziert oder das produzierte Insulin nicht effektiv verwendet werden kann. Es gibt zwei Haupttypen von Diabetes - Typ 1 und Typ 2.


Typ 1 tritt meist in der Kindheit auf und erfordert eine lebenslange Insulinbehandlung, während Typ 2 normalerweise im Erwachsenenalter auftritt und durch eine Kombination aus Lebensstiländerungen und Medikamenten behandelt werden kann.

Welche Besonderheiten liegen nach Bauchspeicheldrüsenoperation vor?

Nach Pankreasoperationen kann ein Typ 3 Diabetes mellitus, der sogenannte pankreoprive Diabetes, auftreten. Dies bedeutet der Pankreas kein oder nicht genügend Sekret mehr liefert. Der pankreoprive Diabetes ist dadurch gekennzeichnet durch eine verminderte Insulin-Produktion, also von der Behandlung vergleichbar mit einem Typ 1 Diabetes. Dies tritt auf durch erkranktes oder entferntes Pankreasgewebe. So ist nach einer vollständigen Entfernung der Bauchspeicheldrüse eine lebenslange Insulinbehandlung notwendig.


Nach einer Eingewöhnung und Übung berichten viele Patienten von einem problemlosen Management und einer guten Lebensqualität. Falls nach einer Insulin-Überdosierung kurzfristig zu niedrige Blutzuckerspiegel auftreten, empfehlen wir dringend einen Glukagon-Notfallset bei sich zu haben (Apotheke, rezeptiert in unserer Sprechstunde oder bei der hausärztlichen Nachsorge). Das Auftreten einer solchen Hypoglykämie ist sehr selten, jedoch kritisch. Die Aufnahme von Zucker oder Anwendung des Glukagon-Notfallsets heben die Unterzuckerung dann auf.

Welche Symptome deuten auf einen hohen Blutzuckerspiegel hin?

Ein hoher Blutzuckerspiegel kann ein Hinweis auf unbehandelten Diabetes sein. Er kann grundsätzlich auch ein Frühsymptom eines Pankreaskarzinoms sein. Es gibt verschiedene Symptome, die darauf hindeuten können, dass der Blutzuckerspiegel zu hoch ist. Dazu gehören häufiges Wasserlassen, vermehrter Durst, Müdigkeit und Leistungsschwäche sowie Sehstörungen. Auch Juckreiz und Hautinfektionen können ein Anzeichen für einen hohen Blutzuckerspiegel sein. Wenn diese Symptome auftreten oder bereits bekannt sind, sollten Sie uns unbedingt darauf ansprechen, um eine mögliche Diabetes-Erkrankung abzuklären und gegebenenfalls eine Behandlung einzuleiten.

Wie kann ich Diabetes vorbeugen oder behandeln?

Eine gesunde Ernährung ist eine gute Präventions-Maßnahme, um den Blutzucker auf einem normalen Niveau zu halten. Auch körperliche Bewegung kann helfen, da sie den Stoffwechsel ankurbelt und die Insulinempfindlichkeit erhöht. Bei Diabetes Typ 2 hilft zudem eine Gewichtsreduktion, die Krankheit in Schach zu halten oder sogar zu heilen. Wichtig ist außerdem, auf Alkohol- und Nikotinkonsum zu verzichten oder diesen zumindest stark einzuschränken, da beides den Blutzucker negativ beeinflusst. Doch der erste Schritt um Diabetes zu behandeln und vorzubeugen, ist es, den Blutzuckerspiegel zu kennen und zu beobachten. Dafür gibt es heutzutage technische Hilfsmittel, Sensoren zum kontinuierlichen Glukose Monitorings (CGM). Wenn Sie den Verdacht haben unter einem beginnenden Diabetes zu leiden, empfehlen wir Ihnen einen Besuch in unserer Pankreas-Sprechstunde zur Messung des Nüchtern-Blutzuckers und HbA1c-Blutwerts. Wer bereits an Diabetes erkrankt ist, ist gut beraten regelmäßige Kontroll-Termine in unserem Zentrum wahrzunehmen, um Komplikationen zu vermeiden.

Autor: Dr. med. Benedict Kinny-Köster

 

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