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Robotergestützte Bauchspeicheldrüsenchirurgie

Ein etablierter Ansatz

Bei der robotischen Chirurgie ist der Roboter stets ein Hilfsinstrument, das eine hochpräzise Operation mit kleinen Schnitten ermöglicht. Dabei werden die Bewegungen der Instrumente immer von dem Chirurgen oder der Chirurgin gesteuert und arbeitet dabei mit einer 10-fach vergrößerten, dreidimensionalen Sicht der Operationskamera. Er oder Sie sitzt direkt neben der Operation, eine weitere Assistenz ist zu jeder Zeit direkt steril am Patienten oder der Patientin, wo er/sie ebenfalls die Bewegungen und Bedienung des Roboters kontrolliert und steuert. 

Unsere Vision ist es, die robotergestützte Chirurgie im Bereich der Bauchspeicheldrüse stetig zu optimieren und den Patienten eine schonendere und effektivere Behandlung zu ermöglichen. Die robotergestützte Chirurgie hat in verschiedenen chirurgischen Bereichen, auch in der Pankreas-Chirurgie, bedeutende Fortschritte gemacht. Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) eignen sich – wie viele andere Operationen – für Schlüssellochoperationen (sogenannte minimalinvasive oder laparoskopische Operationen). Zum heutigen Zeitpunkt kommt in Heidelberg auch bei größeren Operationen (z.B. „Whipple-Operation“) an der Bauchspeicheldrüse die robotische Unterstützung zum Einsatz, bei kleinen Eingriffen ist robotergestützte Pankreaschirurgie heute unser Standard. In der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg bieten wir dieses Operationsverfahren insbesondere bei gutartigen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse (zystische Tumore, endokrine Tumore, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung) an. 

Die minimalinvasive Chirurgie (MIS), auf der die robotergestützte Chirurgie beruht, ist keine neue Erfindung und folgt den Prinzipien der offenen Chirurgie. MIS-Techniken, wie z. B. die Laparoskopie, wurden bereits ab den 1960er-Jahren entwickelt, um die Invasivität chirurgischer Eingriffe zu verringern. Es wird über vier bis fünf kleine Schnitte mithilfe einer Kamera operiert. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen OP-Verfahren liegen vor allem im besseren kosmetischen Ergebnis sowie dem oft geringeren Schmerzmittelbedarf nach der Operation. 

Hinzukommt, dass KI und Big-Data-Analysen bereits einen wichtigen Beitrag zum Bereich der Chirurgie leisten. KI-Algorithmen können verschiedene Aspekte der chirurgischen Versorgung unterstützen, darunter die präoperative Planung, die intraoperative Anleitung und die postoperative Entscheidungsfindung. Modelle für maschinelles Lernen können große Datensätze analysieren, um Muster zu erkennen, Ergebnisse vorherzusagen und Behandlungsstrategien zu optimieren. KI-gestützte Systeme können Chirurginnen und Chirurgen bei der Interpretation medizinischer Bilder unterstützen, Echtzeit-Feedback während der Operation liefern und die Patientensicherheit verbessern. Derzeit werden Anstrengungen unternommen, um die Datenerfassung und die Interoperabilität zu verbessern und Fragen im Zusammenhang mit dem Datenschutz, der Standardisierung und der Integration verschiedener Gesundheitssysteme zu klären. Die Entwicklung und Forschung in diesem Bereich hat eine große Zukunft. 

Dieser Ansatz führt in der Regel zu einem geringeren Trauma, kürzeren Krankenhausaufenthalten und schnelleren Genesungszeiten im Vergleich zur bewährten offenen Chirurgie.

 

Autor: Dr. med. Benedict Kinny-Köster

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