Die beiden Transplantationsspezialisten Prof. Dr. med. Martin Zeier - Ärztlicher Direktor des Nierenzentrums am UKL-HD - und Prof. Dr. med. Christoph Michalski - Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie - sprechen in diesem Beitrag über das Transplantations Zentrum am Klinikum und wie sie gemeinsam das große Thema „Transplantation“ als Schwerpunkt am Universitätsklinikum Heidelberg voranbringen werden.
Wenngleich die thorakalen Organe am Transplantations Zentrum eine wichtige Rolle spielen, beschränken sich der Neurologe und der Viszeral-Chirurg in ihrem Gespräch auf die Bauchorgane, also Leber, Niere und die Kombination von Leber und Pankreas-Transplantation. Hier gibt es auf der chirurgisch-technischen Seite einige Neuerungen durch die sogenannte „Robotik“ und minimal-invasive Chirurgie, was besonders bei Entnahmen (Explantation) der Lebend-Nierenspende durch das Verringern der Invasivität des Eingriffs von großem Vorteil ist. Ein weiterer Punkt ist die stetige Optimierung des Einsatzes der Maschinenperfusion, bei welcher die Spendeorgane statt wie vormals üblich auf Eis gelagert und transportiert, an eine hypotherme (kalt) oder normotherme (37 Grad) Perfusionspumpe angeschlossen werden, wobei sie im letzteren Fall metabolisch aktiv bleiben. Studien konnten zeigen, dass dadurch das Transplantationsergebnis verbessert wird. Ein Umstand, der aufgrund von logistischen Gründen und auch wegen der mangelnden Verfügbarkeit von Spender-Organen in weiteren klinischen Studien untersucht werden soll. Innovationsimpulse sind nicht nur auf technischer und Erkenntnis-theoretischer Seite, sondern auch im Team-Play zu erwarten.
Wie bei einer Fussball-Mannschaft wurde das Transplantations-Team neu aufgestellt und den vor Ort bereits vorhandenen Expertinnen und Experten weitere Transplanteure von anderen Standorten abgeworben und zur Seite gestellt. Die Zauber-Formel liegt in der Mischung aus Bewährtem und neu Hinzugefügtem. Dies soll auch interdisziplinär durch feste integration relevanter Fachrichtungen in die Abläufe einer Behandlung weiter geführt werden. Ein prominentes Beispiel ist die Onkologie, da die oftmals noch sehr jungen Krebs-Patienten nach Entfernung von krebserkrankten Organen von einer Transplantation profitieren würden. Mit zum Team werden zukünftig und zunehmend Module der künstlichen Intelligenz, wie beispielsweise Bilderkennung und maschinelles Lernen gehören. Dies spielt zwar aktuell eher in der chirurgischen Aus- und Weiterbildung eine Rolle, ist aber durch die starke Rechenleistung der Computer auf dem Weg zu einem Ziel, welches wir uns heute noch gar nicht vollständig vorstellen können.
Hören Sie die Ausführungen dieser Transplamtations-Mediziner in unserem Video-Podcast „Let’s Talk“